Chronik

 

 

Chronik

 

Am 31. März 1875 wurde in Reinhartshausen die Freiwillige Feuerwehr mit 52 Mann gegründet. Der Lehrer Johann Zinsmeister wurde als Vorstand und Ulrich Leichtle als Kommandant gewählt.

 

Im Jahre 1881 wurden neue Statuten entworfen und vom Königlich -bayerischen Bezirksamt genehmigt. Im gleichen Jahr wurde an die Vorstandschaft ein Antrag über eine einheitliche Uniformierung der aktiven Wehr vorgebracht, der jedoch wegen Geldmangels abgelehnt werden mußte.

 

Bei der Anlieferung des neuen Geläuts für die Pfarrkirche im Jahre 1890 bildeten die Feuerwehrleute das Geleit. in diesem Jahr brannte das Vereinslokal "Gasthof Lamm" [später Schweinberger] bis auf die Grundmauern ab.

 

Sechs Jahre mußten vergehen, bis die Wehr einen Steigerwagen und 16 Mark Zuschuß für die Beschläge einer Anschlagleiter erhielt.

 

 

Das 25. Grundungsfest konnte dieFreiwillige Feuerwehr Reinhartshausen im Juli 1900 begehen. An der Spitze dieser Festlichkeit standen der Vorstand Ludwig Mayer und der Kommandant Josef Mayer. Den sonntäglichen Festgottesdienst mit Ansprache hielt der hiesige Pfarrer Anton Probst. Das anschließende Mittagessen wurde in der Gastwirtschaft Schweinberger gereicht. Bei dieser Gelegenheit wurde die Festrede von Herrn Lehrer Franz Graf gehalten. Das Fest schloß an diesem Tag mit einem Festball, der von der Wehringer Musikkapelle musikalisch gestaltet wurde.

Der Montag begann mit einem Gedenkgottesdienst für die verstorbenen Mitglieder des Feuerwehrvereins, dem

sich ein allgemeines Mittagsmahl in der Landsberg'schen Gastwirtschaft [später Sappler Wiedemann] abschloß. Der Verein lebte in Frieden und Eintracht bis zum Jahr 1914, als der Erste Weltkrieg ausbrach und viele Mitglieder zum Dienst an der Waffe einberufen wurden. Nur noch wenige ganz junge und altere Manner konnten Haus und Hof in der Heimat vor der Feuergefahr schützen. Zehn Vereinsmitglieder mußten ihr Leben für Feind und Vaterland opfern. Nach 22—jahriger Vorstandschaft dankte Ludwig Mayer im Jahre 1919 ab. An seine Stelle trat Johann Geiger. Einen Vereinsstempel erhielt die Freiwillige Feuerwehr im Jahre 1921. Er existiert heute noch.

 

 

 

 

Am 10. Mai 1925 konnte der Verein sein 50-jahriges Bestehen feiern. Am Samstagabend fand eine Serenade statt, der ein Fackelzug durch die Ortsstraßen folgte. Der Sonntag begann um 5 Uhr mit dem Weckruf, der zum Frühschoppen in die Gastwirtschaft Sappler [später Wiedemann] einlud. Nach dem Festgottesdienst wurde von der Festbuhne die Begrüßungsrede durch den Vorstand Johann Geiger gesprochen. Die eigentliche Festrede hielt der Ortsgeistliche Richard Kempf, der am 6. Februar 1922 die Pfarrei übernommen hatte.

 

 

Eine besondere Ehre wurde dem Verein zuteil, als der Brandinspektor Schmid aus Gessertshausen bei der Übergabe der 1928 gekauften neuen Handspritze zugegen war. Endlich, im Jahre 1929, erhielt der Verein 33 Uniformen. Sie wurden vom Schneider Karl Schuster aus Burgwalden angefertigt. Die Mitglieder mußten die Uniform selbst bezahlen, erhielten aber vom Verein und von der Gemeinde je 5 Mark Zuschuß. Wer aber innerhalb von fünf Jahren nach Erhalt der Uniform aus dem Verein austrat, mußte die 10 Mark zurückzahlen. Auch der damalige Bürgermeister Ludwig Nerlinger hielt eine Ansprache, der die Überreichung der Ehrenurkunde an den neuen Ehrenvorstand Ludwig Mayer folgte. Bei der ganzen Festlichkeit spielte die Reinhartshauser Blasmusik, die erst im Herbst 1923 gegründet worden war.

 

Die erste Brandschutzwoche in Reinhartshausen wurde 1934 abgehalten. Es gab eine Geräteübung, eine motivierende Ansprache durch den Vorstand und einen Propagandamarsch durch das Dorf. Ab dem Jahr 1935 wurden sämtliche Feuerwehrbälle verboten. Durch den lange anhaltenden Zweiten Weltkrieg war man gezwungen, im Jahre 1945 eine weibliche Wehr aufzustellen, weil alle wehrfähigen Männer im Krieg oder auf den Schlachtfeldern gefallen waren. Nach Kriegsende konnte sie wieder aufgelöst werden.

 

Die erste Motorspritze, eine T5 4, sowie 160 m B-Schläuche konnten im März 1946 angeschafft werden.

 

Für den Brand im von-Lotzbeck'schen Schloßgut Hardt in der Nacht vom 14. auf den 15. Februar 1946 kam diese Anschaffung zu spät. Nachdem die Hardter Spritze nicht funktionierte, wurde die Reinhartshauser Wehr verständigt. Man konnte aber nur noch die Nebengebäude retten, während die Schloßkirche ganz vernichtet wurde und beim Herrenhaus das Dachgechoß abbrannte sowie das obere(zweite) Stockwerk durch das Löschwasser und das Feuer erheblich beschädigt wurde.

 

Das 75. Gründungsfest konnte am 21. Mai 1950 begangen werden. Um es finanzieren zu können, wurde zunächst der Vereinsbeitrag erhöht. Außerdem wurde unter der Leitung von Josef Schreiber mit der Dorfjugend ein Theaterstück einstudiert. Der Reinerlös der Aufführung kam dem Feuerwehrverein zugute. Mit der Großaitinger Musikkapelle wurde vom gemeindlichen Feuerwehrhaus (Anbau am sog. Armenhaus) zur Kirche marschiert. Pfarrer Richard Kempf feierte mit den Festgästen den Gottesdienst. Als Ehrenjungfrauen fungierten damals Sophie Mayr, Anni Brandner, Josefine Schreiber, Adelinde Ziegler und Emilie Wiedemann.

 

Ehrengäste waren der Kreisbrandinspektor Glass und der Brandmeister Brandl. Die Festansprache hielt der Vorstand und Bürgermeister Ludwig Berger, der auch die Ehrenurkunden für 25-, 40- und 50-jährige Mitgliedschaft übergab.

 

Eine neue Motorspritze TS 8 erhielt die Reinhartshauser Wehr im Jahre 1957.Ein erstes größeres Löschbecken wurde zwei Jahre später auf dem Grundstuck des Vereinsvorstands Berger (heute Hattenbergstraße 4) gebaut.

 

Unter der Leitung des Kommandanten Ludwig Wiedemann errang eine Wehrgruppe 1967 das Feuerwehr-Leistungsabzeichen, das durch Kreisbrandmeister Wiedemann aus Anried im Waldberger Festzelt überreicht wurde.

 

 

Noch kurz vor der kommunalen Eingemeindung Reinhartshausens in die Stadt Bobingen baute die Gemeinde auf dem Grundstück bei der ehemaligen Dorfschule zwei große Garagen, die als Feuerwehrgerätehaus genutzt werden konnten.

 

Trotz der Eingemeindung bleibt für die Brandbekämpfung in den Stadtteilen Reinhartshausen und Burgwalden die örtliche Feuerwehr zuständig.

 

Ein besonderes Ereignis in der Vereinsgeschichte war das 100jahrige Gründungsfest vom 13. bis 16. Mai 1976 unter Josef Groll als Vorstand und Xaver Weber als Kommandant. Am 13. Mai begann das Fest im Vereinslokal mit der Ehrung von langjährigen und verdienten Mitgliedern. Der Bieranstich im Festzelt erfolgte durch den Ersten Bürgermeister der Stadt Bobingen, Herrn Hartmut Gärtner. Für die musikalische Gestaltung sorgte die Stadtkapelle Bobingen. Einer Schauübung am Samstagnachmittag folgte ein bunter Abend mit dem allseits bekannten Gesangsduo Gitti und Erika sowie Sepp Viellechner u.v.a.

 

Am 16. Mai rundete nach dem Festgottesdienst von Pfarrer Leonhard Haßlacher ein großer Festumzug durch das Dorf das gelungene Fest ab. Zwölf Festdamen unterstutzten die Fahnenbraut Magda Füchsle. Die Fahnenabordnung mit dem Fahnenjunker Georg Kobold begleitete die neue Vereinsfahne zur Fahnenweihe.

 

Seit 1977 ist der Feuerwehrverein für die Aufstellung des Maibaums verantwortlich. Dieser nach vielen Jahren wiederbelebte Brauch erreicht alljährlich seinen Höhepunkt bei der Maibaumfeier im Pfarrgarten, die am 30. April abends beginnt und manchmal weit in den 1.Mai hinein dauert.

 

Am 13. Januar 1978 erhielt die aktive Wehr das erste Feuerwehrauto (Fabrikat Bachert TSF) für die aus dem Jahre 1957 stammende Tragkraftspritze, das am 21. April von Herrn Geistlichem Rat Pfarrer Leonhard Haßlacher eingeweiht wurde.

 

Im kleinen Rahmen beging der Verein sein 110jahriges Gründungsfest vom 17. bis 19. Mai 1985 im Pfarrgarten.

 

Zwei Jahre später am 2. Oktober 1987 kam eine neue Tragkraftspritze. Wiederum zwei Jahre später konnte der Verein den in vielen freiwilligen Arbeitsstunden im 2. Obergeschoß des ehemaligen Schulhauses einen Unterrichtsraum in Betrieb nehmen.

 

Am 22. Dezember 1998 wurde das neue TSF (Tragkraftspritzenfahrzeug) von der Firma Ziegler übernommen. Das neue Fahrzeug ist mit Atemschutzgeräten ausgestattet und konnte am 23. Juli 1999 vor dem erweiterten und renovierten Feuerwehrhaus von Herrn Pfarrer Kresimir Gagula eingeweiht und seiner Bestimmung übergeben werden.

 

Zwei Monate später, am 19. September, konnte Pfarrer Gagula auch das neue Feuerwehrhaus einweihen. Es wurde unter der Regie des Stadtbauamts und der Vereinsmitglieder in Eigenleistung (1200 ehrenamtliche Stunden) erweitert und renoviert. Die Materialkosten übernahm die Stadt Bobingen. Der als Materiallagerraum genutzte Anbau mußte vom Verein selbst finanziert werden. Er entstand unter der Leitung des Vereinsvortands Bernhard Zobel. Die junge Kirchenmalerin Isabella Mayr aus Reinhartshausen verschönerte die Frontseite des Feuerwehrhauses mit dem auf den Verputz gemalten Ortswappen und dem brand löschenden HI. Florian. Im Jubiläumsjahr 2000 zählt der Feuerwehrverein 206 Mitglieder und 64 aktive Feuerwehrleute.

 

Vom 16. – 18. Juni 2000 feierte der Verein sein 125 jähriges Jubiläum. Der Schirmherr, Bürgermeister Bernd Müller und KBI Karl Steingruber sowie KBM Willi Rottenegger sendeten Grußworte zum bestehen des Vereins. Unter der Leitung von Vorstand Bernhard Zobel und Kommandant Xaver Weber wurde an der Dossenbergerstaße ein Festzelt errichtet wo die Festlichkeiten stattfanden. Das Festprogramm enthielt einen Discoabend, ein Geschicklichkeitsspiel für alt und jung so wie der feierliche Festgottesdienst von Herrn Pfarrer Gagula. Für die Musikalische Umrahmung sorgten die Schmuttertaler Musikanten aus Mickhausen, die Jugendkapelle aus Bobingen und die Schwarzachtaler Musikanten aus Waldberg.

 

Im Jahre 2010 wurde über dem Materiallagerraum ein neuer Besprechungsraum eingerichtet. Dieser Raum wurde in Eigenleistung von der Feuerwehr selbst errichtet. Die Materialbereitstellung kam von der Stadt Bobingen.

 

Eine neue Feuerwehrspritze wurde im Jahr 2012 angeschafft. Ein Einweisung der Pumpe Typ Rosenbauer FOX III wurde am 13.09.2012 durch die Fa. Ziegler durchgeführt.

 

Im Februar 2014 hat sich der Verein im im Vereinsregister eintragen lassen und seit dem heist nun unser Verein "Freiwillige Feuerwehr Reinhartshausnen e.V."

 

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